Ein quietschender Keilriemen kann lästig sein und darauf hindeuten, dass ein Problem mit dem Riemen oder Riementrieb  vorliegt.

Um das Quietschen zu beheben, ist es wichtig, die Ursache zu identifizieren und die entsprechenden Schritte zur Reparatur oder Wartung durchzuführen.

In diesem Artikel werden einige Tipps und Lösungen zur Verfügung gestellt, um einen quietschenden Keilriemen zu beheben und zu verhindern.

Keilriemen quietscht

Was gehört zum Riementrieb?

Die meisten Autos verfügen über zwei Riementriebe, nämlich den Zahnriemen- und den Keilriementrieb. Der Zahnriemen befindet sich oft hinter dem Keilriemen unter einer Verkleidung.

Im Gegensatz dazu ist der Keilriemen oder Flachriemen (auch Keilrippenriemen genannt) offen und gut sichtbar im Motorraum angebracht.

Zum Flachriementrieb gehören zudem Umlenkrollen und Spannelemente.

Die Vier Keilriemen Arten

Bei Keilriemen unterscheiden wir von vier unterschiedlichen Arten:

  • Klassischer Keilriemen
  • Der sogenannte „Schmalkeilriemen“
  • Flankenoffene Keilriemen 
  • Und Formgezahnte Keilriemen.

Heute spricht man lediglich nur noch von Keilriemen jedoch, sind sogenannte Flachriemen verbaut.

Welche Aufgaben hat ein Keilriemen

Ein Keilriemen findet in vielen Anwendungen Verwendung, um die Antriebskraft zu übertragen und mechanische Bewegungen zu synchronisieren. Insbesondere in folgenden Bereichen kommt er häufig zum Einsatz:

In der Automobilbranche dient er der Übertragung der Antriebskraft von der Kurbelwelle auf den Generator, Klimakompressor, Lüfter und anderen Komponenten.

Elektrische Geräte wie Waschmaschinen, Trockner, Kühlschränke und ähnliche Haushaltsgeräte verwenden ihn ebenfalls als Antriebsriemen.

Auch bei Gartengeräten wie Rasenmähern und Schneefräsen kommt er zum Einsatz.

In der Holzbearbeitung wird er bei Sägen, Schleifmaschinen, Hobelmaschinen und anderen Maschinen verwendet.

In industriellen Anlagen dient er der Übertragung von Antriebskraft in Förderbändern, Walzen, Kompressoren und anderen Maschinen und Geräten.

Wenn du wissen möchtest, welches Werkzeug man in einer KFZ-Werkstatt zuhause benötigt, schau hier vorbei.

Mögliche Ursachen für Quietschen beim Keilriemen

Wenn der Keilriemen quietscht, gibt es verschiedene mögliche Ursachen, wie beispielsweise fehlende Spannung, Alter des Riemens, Defekte im Riementrieb oder ein zu geringer Servolenkungsölstand. Um das Problem zu lösen, solltest du folgende Schritte befolgen:

  1. Überprüfe, wann der Keilriemen quietscht. Ist es beim Kaltstart am Morgen, dauerhaft oder nur bei Kurvenfahrten?
  2. Überprüfe, ob eine Kontrollleuchte leuchtet, z.B. das Batteriesymbol.
  3. Öffne die Motorhaube und starte den Motor. Wenn der Riemen gut sichtbar ist, kannst du ihn vorsichtig mit einem Keilriemenspray einsprühen und horchen, ob sich das Geräusch verändert.
  4. Wenn das Geräusch verschwindet, liegt es höchstwahrscheinlich am Keilriemen und du solltest eine Werkstatt aufsuchen.
  5. Wenn das Geräusch weiterhin besteht, solltest du den Füllstand der Servolenkung prüfen und gegebenenfalls auffüllen. Hier kannst du erfahren, welches Öl du benötigst.
  6. Wenn das Geräusch immer noch vorhanden ist, kann es auch aus dem Zahnriemenantrieb kommen. In diesem Fall solltest du wahrscheinlich einen Abschleppdienst rufen, je nachdem wie laut das Geräusch ist.

Es ist wichtig, das Problem nicht zu ignorieren, da es zu schwerwiegenden Schäden führen kann.

Keilriemen quietscht beim kalten Motor

Wenn der Keilriemen beim Starten eines kalten Motors quietscht und das Geräusch nach kurzer Zeit wieder aufhört, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass der Keilriemen ausgetauscht werden muss.

Besonders in den kälteren Jahreszeiten sind die Riemen eher noch steif und hart und können deshalb kurzzeitig quietschen.

Oft liegt das Quietschen am Alter des Keilriemens. Je älter der Riemen ist, desto spröder, rissiger und härter wird er. Wenn das Quietschen nur kurzzeitig auftritt, kann man noch weiterfahren, sollte aber in Kürze den Keilriemen austauschen lassen.

Wenn der Keilriemen beim Starten quietscht und das Geräusch nicht wieder aufhört, könnte ein ernsteres Problem vorliegen, das nicht ignoriert werden sollte.

Typische Ursachen können sein:

  • Alter des Keilriemens, er ist rissig oder spröde geworden.
  • Schwergängige Umlenkrolle.
  • Defekter Generatorfreilauf.
  • Spannelement funktioniert nicht ordnungsgemäß.

In jedem Fall ist es ratsam, das Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen und nicht lange weiterzufahren.

In vielen Fällen kann man denken, dass das Problem vom Keilriemen kommt, obwohl bei vielen Motoren das eigentliche Problem beim Zahnriemen liegt. Der Zahnriemen liegt bei vielen Motoren direkt hinter dem Keilriementrieb und kann ebenfalls Geräusche verursachen.

Um schnell und einfach zu testen, woher die Geräusche kommen, kann man den vorderen Flachriemen vorsichtig bei laufendem Motor mit einem Silikonspray, einem Keilriemenspray oder WD40 besprühen. Sollte das Geräusch kurzfristig aufhören, liegt das Problem wahrscheinlich beim Keilriemen.

Keilriemen am Motor

Keilriemen quietscht beim lenken

Wenn beim Lenken ein Quietschen auftritt, kann dies auf folgende Ursachen zurückzuführen sein:

  • Keilriemenspannung ist nicht korrekt. Bei neueren Fahrzeugen sind Spannelemente verbaut, die sich automatisch durch Federkraft spannen.
  • Defekte Servopumpe. Die Servopumpe wird auch über den Flachriemen angetrieben. Wenn die Servopumpe defekt ist, fällt in den meisten Fällen auch die Lenkunterstützung aus.
  • Servolenkungsölstand ist zu niedrig. Oftmals reichen wenige Milliliter aus, um das Öl aufzufüllen. Informationen darüber, welches Servolenkungsöl benötigt wird, findest du in der Bedienungsanleitung deines Fahrzeugs.
  • Keilriemen ist rissig und spröde.

Keilriemen quietscht Hausmittel

Wenn der Keilriemen quietscht, empfehlen wir keine Hausmittel zu verwenden, um das Quietschen zu verhindern. Viele Hausmittel können aggressiv sein und den Riemen oder andere Bauteile und Dichtungen beschädigen. Auch Spülmittel sollte vermieden werden.

Stattdessen sollte ein geeignetes Keilriemenspray verwendet werden, um weitere Schäden zu verhindern.

Keilriemen quietscht WD40 verwenden?

Grundsätzlich ist WD-40 kein schlechtes Multifunktionsprodukt, aber es ist ungeeignet für deinen Keilriemen.

Die Schmierfähigkeit von WD-40 ist bei weitem nicht so gut wie die anderer Sprays oder Öle. Obwohl das Problem kurzfristig behoben sein kann, ist es wahrscheinlich, dass es schnell wieder auftritt.

Keilriemen Quietscht
Quelle: www.autobild.de

Keilriemen Wechsel Kosten

Die Kosten für den Austausch eines Keilriemens können stark variieren. Der Riemen selbst ist in der Regel nicht teuer und kostet etwa 20-50€. Allerdings kann der Austausch des Riemens je nach Motor und Fahrzeugmodell unterschiedlich aufwendig sein und von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden dauern.

Bei einigen Motoren müssen Bauteile wie Motorlager, Kühlmittelbehälter, Luftfilterkasten und Verkleidungen demontiert werden, um Zugang zum Riemen zu bekommen. In diesen Fällen können die Gesamtkosten für den Austausch schnell auf etwa 150-300€ ansteigen, einschließlich Material und Arbeitszeit.

Daher mein Tipp: Beim Zahnriemenwechsel immer gleich den Keilriemen mit austauschen da der Mechaniker in den meistenfällen den Riemen sowieso demontieren muss.

Keilriemen

Keilriemen gerissen wie lange noch fahren?

Eine Fahrt ohne Keilriemen kann schnell vorbei sein. Aber keine Sorge, man hat nicht gleich einen Motorschaden. Was passiert, wenn der Keilreimen reißt.  

  1. Wahrscheinlich keine Lenkunterstützung mehr, da die Servopumpe über den Riemen angetrieben wird.
  2. Keine Klimaanlage. Wohl eher das kleinste Problem.
  3. Die Lichtmaschine (Generator) lädt die Batterie nicht mehr. 
  4. Wenn die Kühlmittelpumpe von dem Keilriemen angetrieben wird, sorgt die nicht mehr für Zirkulation des Kühlwasser. Das hat zur Folge das der Motor schnell überhitzen kann. Daher auf die Temperaturanzeige im Kombiinstrument achten.
  5. Der abgerissene Riemen wickelt sich um die Kurbelwellenriemenscheibe und richtet weitere Schäden an. (Nicht unwahrscheinlich).

Oft reißt der Keilriemen nicht ohne Grund. Meistens ist ein defekt auf ein Umlenkrolle, Spannrolle oder Lichtmaschine zurückzuführen.

 Daher empfiehlt es sich nicht weiterzufahren, da es für die meisten Laien schwer einzuschätzen ist.